Ed von Schleck

Vor ein paar Jahren hatte ich einen Text für ein Kabarett geschrieben, das erste und einzige wahrliche Sexkabarett in Deutschland. Darunter waren echt lustige Sachen und das kam beim Publikum auch gut an. Ein paarmal allerdings hatte ich mich beim Schreiben reingesteigert, in Wut, oder Verachtung und diese Passagen waren und sind vielmehr zynisch als lustig. Aber ich dachte mir, hier könnte es passen, schließlich brauche ich ja auch einen gewissen Bezug von den Bildern zum Text und umgekehrt, sonst könnte man die Aktaufnahmen ja als Köder ansehen.

mann leckt muschi einer frau

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Zu viel Intimität bei einer Nutte? Dass der Mann das ablehnt, mag ja noch angehen, denn der armen Frau geht’s da nicht anders als dem Freier, ihr ist es nämlich auch zu intim. Aber sonst? Warum hat man denn dann überhaupt Sex, wenn man Angst vor zu großer Nähe hat? Ich will nicht das Klischee der Männer bemühen, die Angst vor Nähe haben. Ich mach’s einfacher. Es ist die Angst vor der Vulva. Ich weiß, der Teil, der jetzt kommt, ist nicht gerade lustig, falls man betroffen ist. Hüben wie drüben. Also noch unlustiger als die Stellen, wo eh schon keine Sau gelacht hat. Ich versuche daher, mich kurzzufassen.

Die Angst fußt auf dem grundsätzlichen und völligen Unvermögen, sich in eine Frau und in ihre Sicht auf den Sex hineinzuversetzen. Dazu kommt kommt der Neid. Im Gegensatz zum Mann, ist die Frau mämlich zu viel größerer Ekstase fähig. Falls Mann diese zu wecken versteht. Und das alles bündelt sich für ihn in diesem recht unscheinbaren, zudem meist versteckten, vernachlässigten Körperteil. Zwischen ihren Beinen. Dabei haben wir doch eigentlich die Aufklärung längst hinter uns. Sagt euch Oswald Kolle noch etwas? Der deutsche McKinsey, der versucht hat, seine Landsleute aus ihrem sexuellen Dornröschenschlaf zu wecken. Dann gab’s den Sexualkundeunterricht in den Schulen und später allerhand gut gemeinte Ratgeberliteratur.
Danach, also seit den Achtzigerjahren, war den meisten immerhin klar, dass es dort unten mehr als nur Haare und ein sagenumwobenes Loch gab. Man hörte von so unglaublichen Dingen wie dem Kitzler und später dem G-Punkt. Trotzdem gelingt es den meisten bis heute nicht, dem weiblichen Schoß unvoreingenommen und mit spielerischer Neugier zu begegnen.

Sein Mystizismus hat immer noch Bestand. Und statt mit gebührender Achtung, Wertschätzung und Liebe strafen viele Männer ihn mit Scheu oder schlimmer, mit Ablehnung. Klar, die Ablehnung geht jetzt nicht so weit, dass man nicht immer noch den Schwanz reinstecken würde. Weiß Gott nicht, aber der Schwanz ist schließlich weit weg. Weit genug, dass man sie benutzen, aber die Existenz der Fotze bequem ausblenden und in den Hintergrund drängen kann. Diesen Zwiespalt, einerseits ist sie sein Ziel aller Ziele und andererseits würde der Mann sie am liebsten ignorieren, ist das, was Frauen so sehr zu schaffen macht. Denn auch falls diese Zurückweisung nicht persönlich gemeint ist, wird sie von jeder einzelnen Frau ganz persönlich empfunden. Und sie kann gar nicht anders, als sie persönlich zu empfinden. Das äußert sich wiederum darin, dass vielen Frauen ihre eigene Möse nicht gefällt, dass sie zu ihr ganz ähnlich auf Distanz gehen wie so einige Männer.

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A few years ago I had written a text for a cabaret, the first and only true sex cabaret in Germany. Among them were really funny things and that was well received by the audience. A couple of times, however, I had gotten myself into writing, into anger or contempt, and these passages were and are more cynical than funny. But I thought it might fit here, after all I need a certain reference between the pictures and the text and vice versa, otherwise you could see the nudes as bait.

Too much intimacy with a hooker? The man’s refusal may still be a good idea, because the poor woman is no different from the suitor, because it is also too intimate for her. But otherwise? Then why do you have sex at all if you are afraid of being too close? I don’t want to try the cliché of men who are afraid of closeness. I make it easier. It is the fear of the vulva. I know the part that comes now is not exactly funny if you are affected. Over as well as over. So even more unfunny than the places where no sow has laughed anyway. So I try to be brief.

The fear is based on the fundamental and complete inability to put oneself in a woman’s position and her view of sex. Then there is envy. Unlike a man, a woman is capable of much greater ecstasy. If a man knows how to awaken it. And all this is bundled for him in this rather inconspicuous, mostly hidden, neglected part of the body. Between her legs. And yet we have actually been through the sexual enlightment for a long time. Does Oswald Kolle tell you anything else? The German McKinsey, who tried to wake his compatriots from their sexual slumber. Then there was sex education in the schools and later a lot of well-intentioned advice literature. After that, since the eighties, most of them were aware that there was more than just hair and a legendary (frot)hole down there. One heard of such incredible things as the clitoris and later the G-spot. Nevertheless, most of them still don’t manage to meet the female lap with impartiality and playful curiosity.

Its mysticism still stands. And instead of with due respect, esteem and love, many men punish the vulva with shyness or worse, with rejection. Sure, the rejection doesn’t go so far now that you wouldn’t still stick your cock in it. God does not know, but the cock is finally far away. Far enough that you can use it, but comfortably hide the existence of the cunt and push it into the background. This dichotomy, on the one hand the vagina is his goal of all goals and on the other hand the man would like to ignore the vulva best, is what makes women so much trouble. For even if this rejection is not meant personally, it is felt very personally by every single woman. And she cannot help but feel it personally. This in turn is expressed in the fact that many women do not like their own pussy, that they distance themselves from her in the same way as some men do.

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14 Gedanken zu “Ed von Schleck

  1. Sehr gut auf den Punkt gebracht!
    Und dieses rosige Prachtexemplar, wie eine Lotusblüte, die lockend ruft: „komm und verwöhne mich… “
    eine Augenweide diese Venusfalle🤩
    Angst ist hier völlig fehl am Platz…

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  2. Hehe, kenne jemanden, für den ist die Berührung meiner Mu derart furchterregend, dass er sich unter der Bettdecke versteckt. Dabei guckt dieser verpeilte Mensch permanent Pornos. (Nein, es handelt sich nicht um meinen Mann😉)
    Frage an den Fotoexperten: Wie macht ihr das Teil so pink? Gibt es da einen Trick?

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    1. Nein, wir tricksen ab und an schon mit der Farbe, aber eigentlich nur, um sie etwas leuchtender zu machen. Aber so weit ich mich erinnere (ist schon etwas länger her das Bild) haben hier nicht mal viel machen müssen, etwas mehr Sättigung und dann war das Pink da.

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    2. Ist die Berührung durch eine Möse oder eine Berührung der Möse, nicht eines der schönsten Arten berührt zu werden? Ich persönlich liebe es sehr, wenn sie (egal welche Frau, auch gern nicht meine Frau) nackt auf mir liegt und ich ihre warme Möse auf meinen Oberschenkeln oder den Bauch spüre.

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  3. Ist die Berührung durch eine Möse oder eine Berührung der Möse, nicht eines der schönsten Arten berührt zu werden? Ich persönlich liebe es sehr, wenn sie (egal welche Frau, auch gern nicht meine Frau) nackt auf mir liegt und ich ihre warme Möse auf meinen Oberschenkeln oder den Bauch spüre.

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